Lycantropia – Kein Weg zurück…

Teil 2 der Musicaltrilogie: Ein Mädchen muss in der sagenumwobenen Fenrisnacht aus Hofenfels fliehen und kehrt als junge Erwachsene zurück, um ihrer Vergangenheit auf den Grund zu gehen.

Text und Musik: Manuel Buch

empfohlenes Spielalter: professionelle und semiprofessionelle Musicalgruppen, Freilichtbühnen

Dauer: 120 Minuten

Besetzung: Solisten, Chor, Band, Orchester (alternativ Aufführungsplayback erhältlich)

Uraufführung: 26.07.2024 in Enkenbach-Alsenborn

Amanda ist Mitte Zwanzig und leitende Journalistin eines investigativen Magazins. Just an ihrem Geburtstag erreicht sie ein Schreiben aus einer fernen Vergangenheit, die gleichsam düstere Erinnerungen hervorruft wie den Willen, ungelösten Fragen auf den Grund zu gehen. So reist sie in ihren Kindheitsort Hofenfels zurück und trifft dort u.a. auf alte Freundschaften, Rätsel um den Tod ihres Vaters, die Gaben der alteingesessenen Bibliothekarin, der Kunststudentin Lilly und der geheimnisvollen Stadtstreicherin, die in ihrer magischen Trias vereint werden möchten. Über allem aber tront der Schatten des Überwolfes Fenris und seiner Gefolgschaft und Amanda muss sich tief in die Künste des Erzählens hineinbegeben, um diesem Hofenfels wieder entfliehen zu können.

Ich bin eine Erzählerin, ich kann alle Wege zeigen, die es gibt.

So zieht denn Tag um Tag vorüber, doch wir halten alles fest.
Allein die Zeit vergeht ins Früher, nur Taten steh’n im Text.
Und wir arbeiten mit Ethik und Moral.
Ob bei Tag oder bei Nacht – uns ist’s egal.

Entschuldigen Sie. Können Sie mir sagen, wie ich von hier aus nach Hofenfels komme?

Der richtige Weg führt nicht selten zu and’rem Ziel, als du denkst.
Der richtige Weg beginnt aber hier. – Geh nur los, Schritt um Schritt, das Schicksal folgt dir stets.
Der richtige Weg ist nicht selten ein fauler Deal
mit dem Leben! Leben! Doch es liegt ganz an dir!

Dunkel ist es, in mir scheint die Nacht.
Nur Schatten zu seh’n.
Konturen sind’s, Figuren sind’s,
die Seit‘ an Seite mit mir geh’n.

Du bist seltsam.

– Ich weiß. Aber ist das nicht jeder, irgendwie?

 

Amanda. Cooler Name. Nicht so einsilbig wie meiner. Und mit einem „n“. Ich finde, ein Name ohne „n“ ist kein richtiger Name. Hanna hier zum Beispiel: sehr richtig.

Ich bin Praktikant.

Wenn ich etwas kann, wenn ich etwas kann, dann ist es warten.
Warten, was da kommt, was da kommt, erwarte ich in aller Ruh.
Denn dahin zu geh’n, was da kommen mag und mich zu entscheiden,
liegt mir so gar nicht. Ich warte lieber ab.

Wo bist du? Ich sehe dich nicht mehr.
Wo bist du? Doch ich weiß, dass du noch lebst.
Und ich wünschte mir nichts anderes so sehr
als dass ein Weg zurück dich führte wieder her.

Immer, wenn ich fühle, dass da etwas gar nicht stimmt,
dass da was Größ’res ist, was ich noch nicht versteh,
dann macht sich Unsicherheit gnadenlos in mir breit
und lässt mich zweifeln, ob ich die richt’gen Wege geh.

Und sie lebte virtuos durch alle Träume,
konnte lachen, dass der Steine Herz erklang.
Fand sie einen Punkt, erschuf sie Räume,
wo sie erstrahlte, Unendlichkeit erfand.

Will ich allein sein? Und frei sein?
Halt ich die Leere aus,
die dann entsteht, wenn niemand geht den Weg mit mir?

Boah, Hanna, ich sach’s dir: Bürgermeisterin sein, das ist nichts für schwache Nerven.

Fenris! Fenris! Bist gefangen. Wir haben es geschafft.
Fenris! Fenris! Im Kampf zusammen mit vereinter Kraft.

Inhalt

Vorspiel
Eine Gruppe sich unbekannter Menschen sitzt in einem Bahnhof fest. Zwei Kinder bitten eine Schriftstellerin um eine Geschichte. Sie beginnt zu erzählen.

Rückblende
Zwanzig Jahre vor Beginn der Haupthandlung findet in Hofenfels die Fenrisnacht statt. Während dieser kommt Amandas Vater bei einem Feuer ums Leben.

Gegenwart
Amanda ist inzwischen leitende Journalistin in einer anderen Stadt und erhält überraschend einen Brief aus Hofenfels, der sie an ein lange verborgen gehaltenes Geheimnis erinnert. Sie be-schließt, nach Hofenfels zu reisen, muss aber nach dem richtigen Weg fragen.

Erster Abend
Amanda kommt in Hofenfels an und wird in Schatten und Träumen von fantastischen Wesen und alten Er-innerungen heimgesucht.

Erster Tag
In Hofenfels kommt es zu vielen verschiedenen Kontakten, die Menschen bereiten sich auf die nächste Fenrisnacht vor. Amanda lernt Lilly kennen, trifft auf die Absenderin des Briefes und erinnert sich an glückliche Tage in der Bibliothek. Eine vierköpfige Freundesgruppe befürchtet, dass ihre Verwicklung in ein Verbrechen zu Tage tritt. Ein Journalistentrio erreicht Hofenfels und beginnt damit, Amanda zu suchen.

Zweiter Abend
In Hannas Bistro trifft ein Großteil der Bevölkerung zusammen, Amanda und Lilly kommen sich näher, die Bibliothekarin stirbt.

Zweiter Tag
Nach der Beerdigung erleidet Amanda einen Zusammenbruch. Die Erzählerin bereitet auf den letzten Teil der Geschichte vor.
Nachdem Amanda wieder zu sich kommt, trifft sie auf ihre Kind-heitsfreundin Stella, die ihr mit zwanzig Jahren Verspätung ein Geburtstagsgeschenk überreicht.

Dritter Abend
Die Fenrisnacht beginnt. Amanda schafft es, ihre traumatisierenden Erinnerungen durch eine neu erzählte Version ihrer Vergangenheit zu ersetzen. Sie verabschiedet sich aus Hofenfels und macht sich auf den Weg, um Schrift-stellerin zu werden.

Besetzung

größere und kleinere Rollen:

  • Amanda: leitende Journalistin des Magazins ‚Spiegelwelt‘ wird mit ihren Kindheitserfahrungen konfrontiert, lernt Lilly kennen und entwickelt sich zur Erzählerin
  • Junge Amanda: Amanda, wie sie war darf zunächst nicht auf die Fenrisnacht und hilft ihrem späteren Ich, zu sich selbst zu finden
  • Erzählerin: Amanda, wie sie sein wird bildet den Rahmen, kann die Erzählung mit ihrem Notizbuch beeinflussen und sich in ihr frei bewegen
  • Ben: Amandas Fantasie leitet Amanda immer wieder auf die richtigen Wege hin zu ihren Fähigkeiten
  • Stella: beste Freundin der jungen Amanda  [lässt sich mit Kind 1/Finnja kombinieren, sehr kleine Rolle] – will ihr einen Spiegel zum Geburtstag schenken und mit ihr auf die Fenrisnacht gehen
  • Stammkundin: Stella als Erwachsenewartet seit zwanzig Jahren auf Amanda und kommt täglich in Hannas Bistro, das ihren Eltern gehörte
  • Wolfgang: Amandas Vater [lässt sich mit Matthias oder Jens kombinieren, sehr kleine Rolle] – muss viel arbeiten, seit seine Frau ihn verlassen hat, und kann wenig für seine Tochter da sein
  • Matthias: stellvertretender Leiter der ‚Spiegelwelt‘ [lässt sich mit Wolfgang kombinieren] – beschließt, Amanda nach Hofenfels zu folgen und dort eine gute Story zu finden
  • Sophie: Fotografin der ‚Spiegelwelt‘ geht grundsätzlich mit Fotoapparat durch die Welt auf der Suche nach interessanten Menschen
  • Jens: Praktikant der ‚Spiegelwelt‘ [lässt sich mit Wolfgang kombinieren] – entpuppt sich überraschend als ‚Faust‘-Liebhaber und verliebt sich in Helene
  • Helene: Literaturstudentinist noch recht neu in Hofenfels und verliebt sich während der Faustlektüre in Jens
  • Hanna: Bistrobetreiberinübernahm die Kneipe von Stellas Eltern und gestaltete sie zu einem beliebten Treffpunkt um
  • Lilly: Kunststudentin möchte gerne verschiedene Lebenswege gehen, arbeitet bei Hanna und lernt Amanda kennen
  • Cordelia: Bibliothekarintrug maßgeblich zur Entwicklung der jungen Amanda bei und holt sie zurück nach Hofenfels
  • Lissi/Wolfsperson 1: Lehrerin hat am meisten Gewissensbisse und wünscht sich einen unbeschwerten Tanz durch die Fenrisnacht
  • Carola/Wolfsperson 2: Chorleiterin trägt die Verantwortung für die musikalische Gestaltung des Umzugs und genießt die Zeit mit Karl
  • Gabriele/Wolfsperson 3: Verkäuferin pocht auf das Vergessen und bildet den Bezugspunkt für Umzugsausstattung aller Art
  • Karl/Wolfsperson 4: Pfarrer beruft sich gern auf die Wege des Herrn und genießt gemeinsame Zeit mit Carola
  • Heike: Bürgermeisterin in der Gegenwart [lässt sich mit Bürgerin Heike kombinieren] – eröffnet die Fenrisnacht, leidet aber unter dem Druck ihrer Verantwortung
  • Heike: Bürgerin in der Vergangenheit [lässt sich mit Selina oder Bürgermeisterin Heike kombinieren] – entdeckt als erste den Hausbrand und informiert die Bevölkerung darüber
  • Selina: Rezeptionistin [lässt sich mit Bürgerin Heike kombinieren] – führt ihren Job im Burg-Hotel gewissenhaft aus, es sei denn, ihre ehemalige Lehrerin kommt
  • Mutter/Svenja: Mutter von Kind 1 und 2/Finnja und Finn [lässt sich mit Chor und Ensemble kombinieren] – macht mit ihren Kindern Finnja und Finn Urlaub in Hofenfels und studierte Literaturwissenschaften
  • Kind 1/Finnja: Zwillingsschwester von Kind 2/Finn [lässt sich mit Stella kombinieren]
  • Kind 2/Finn: Zwillingsbruder von Kind 1/Finnja bitten die Erzählerin um eine Geschichte und darum, selbst in dieser Geschichte mitspielen zu dürfen
  • Uwe: Tischlermeister muss den Umzugswagen auf Vordermann bringen und lebt in seiner Werkstatt
  • Andreas: Tischlerlehrling unterstützt den Meister und kümmert sich um weitere Helferinnen und Helfer
  • Angela: Ankleiderin/Requisiteurinverwaltet den Fundus und hilft dabei, die Reisenden zu Charakteren werden zu lassen
  • Bewohner von Hofenfels, Journalistinnen und Journalisten, literarische Charaktere, Reisende: Chor und Ensemble erfüllen die Szenerie mit Leben und erzählen wichtige Hintergrundgeschichten

Instrumentalensemble:

  • Akustische Gitarre
  • E-Gitarre
  • Klavier
  • E-Bass
  • Schlagzeug
  • Glockenspiel
  • 2 Violinen
  • Viola
  • Violoncello
  • Querflöte
  • Klarinette in B
  • Trompete in B
  • Posaune
  • Horn in F

Struktur und Musik

Das Musical „Lycantropia – Kein Weg zurück…“ ist als Teil der Musicaltrilogie eines der anspruchsvollsten in unserem Portfolio und erfordert sowohl auf der Bühne als auch im Orchester sichere Musiker und Darsteller.
Mit Hilfe von 26 kleinen bis umfangreichen Rollen werden verschiedene Gruppierungen und Gemeinschaften dargestellt, die in vielfältiger Weise untereinander verbunden sind. Jede Rolle hat ihre individuelle Geschichte, die im Laufe der Stückes als Haupt- oder Nebenhandlung erzählt wird, bzw. Erklärungen für bestimmte Entscheidungen liefert. Entsprechend viel Wert sollte darauf gelegt werden, die einzelnen Charaktere durch Kleidung, Auftreten, Sprechweise u.ä. auszuformen und so ein lebendiges Bild zu gestalten.

Das Bühnenbild sollte in problemloser Weise den mitunter raschen Wechsel verschiedener Schauplätze und Parallelhandlungen an verschiedenen Orten ermöglichen. Zentral steht ein Dorf- und Versammlungsplatz, weitere Schauplätze sind z.B. ein Bistro, eine Bibliothek oder ein Friedhof.

Das Stück durchläuft verschiedene zeitliche Ebenen und Erzählebenen, die jeweils motivisch miteinander verknüpft sind. Dies durch z.B. unterschiedliche beleuchtungstechnische Grundeinstellungen hervorzuheben, bietet sich an.
Viele Lieder sind grundsätzlich rockig-orchestral und temporeich angelegt, bei insgesamt 28 Musiknummern beinhaltet das Werk rund 95 Minuten Musik, die oftmals auch filmmusikalisch untermalend zum Einsatz kommt.

„Lycantropia – Kein Weg zurück…“ ist das Musical zu einem Fantasy-Epos, zu dessen Hintergründe (Charakter, Orte, Gegenstände etc.) Sie unter www.lycantropia.de zahlreiche Informationen finden.

Produktionsfotos

Aufführungsmaterial

Nach Vertragsabschluss erhalten Sie folgende Materialien:

  • Libretto
  • Partitur
  • Gesangsnoten
  • Einzelstimmauszüge (siehe Besetzung)
  • Klavierauszug
  • Playbacks (auch für Aufführungen nutzbar)

Weitere Materialien sind auf Anfrage erhältlich. Die Aufführungskonditionen können Sie unter www.lycantropia.de einsehen.

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